Petra Steiner

Rückblick: H2OT-Jugend reist nach Wien und findet Zwingli

24-12_zwingli (Foto: Jürg-Markus Meier)

Stephansdom, Schlosspark Schönbrunn, Hundertwasser-Haus, Riesenrad im Prater – diese Sehenswürdigkeiten standen unter an-derem auf dem Programm der diesjährigen Kulturreise.
Eine motivierte Gruppe von elf Jugendlichen und zwei Pfarrern verbrachte vier intensive Tage in der Grossstadt Wien. Nebst ausreichend Freizeit für eigene Touren oder Shopping unternahmen wir kulturhistorisch inspirierte Stadtspaziergänge. Einer dieser Spaziergänge führte uns zu Ulrich Zwingli und erlaubt eine kurze Erinnerung an die Reformationszeit.

Im Jahr 1498 wanderte nämlich der vierzehnjährige Ulrich Zwingli nach Wien und immatrikulierte sich an der Universität. Wien war zu dieser Zeit ein Zentrum der humanistischen Bewegung. «Ad fontes» – zurück zu den Quellen, hiess deren Leitwort. Die Schriften der antiken Philosophen, die Bibel Alten und Neuen Testaments sollte in den Originalsprachen gelesen werden. Diese Bildungswelle, die zu einem neuen kritischen Selbstbewusstsein führen sollte, prägte den jungen Studenten Ulrich und machte ihn offen für die humanistische Geisteshaltung.

An seine dreijährige Studienzeit erinnert eine Gedenktafel, die an der Alten Burse (Studentenwohnheim) an der Sonnenfelsgasse angebracht ist. Bemerkenswert ist eine zweite Tafel, die an Zürich erinnert. Konrad Grebel, ein Wiedertäufer der ersten Stunde, studierte 15 Jahre später ebenfalls in Wien.

In den Anfängen der Zürcher Reformation waren die beiden Gleichgesinnte. Über die Tauffrage kam es dann zum Bruch der Freundschaft. Die Täufer wurden nach 1525 gewaltsam aus Zürich vertrieben und verfolgt.

Im kommenden Jahr 2025 werden Täufer aus aller Welt nach Zürich reisen, um an ihrem Ursprungsort dem 500. Geburtstag der Täuferbewegung zu gedenken.

Feiern nach reformiertem Ritus, das war am Sonntag angesagt. So besuchten wir den Gottesdienst in der Evangelische Kirche H.B. an der Dorotheergasse. H.B. steht als Abkürzung für das zweite Helvetische Bekenntnis, das Heinrich Bullinger 1561 in Zürich verfasst hat. Wien – Zürich, da gibt es also einige interessante Verbindungen.

So oder so: Wien ist eine Reise wert. Das befanden übereinstimmend auch die Jugendlichen, die am Mittwochmorgen zufrieden und müde im HB Zürich ankamen.
Pfr. Jürg-Markus Meier
Bereitgestellt: 11.11.2024     Besuche: 18 Monat 
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