Für das Klima hoffen, heisst handeln
In die Zeit, in der überall die Ernte von den Feldern in die Scheune getragen wird, fällt auch dieses Jahr die SchöpfungsZeit, die von der Fachstelle «oeku Kirchen für die Umwelt» lanciert wird.
Oeku möchte in den folgenden Jahren die Nachhaltigkeitsziele der UNO zum Thema machen, mit welchen die Nationen und internationalen Organisationen Armut bekämpfen und die Natur für künftige Generationen bewahren wollen.
Im Jahr 2023 geht es um das Ziel 13: «Massnahmen zum Klimaschutz». Es stellt sich die Frage, was dazu der Beitrag von Christen und Christinnen sein kann. Interessant ist, dass schon zu Zeiten des Propheten Jeremia Wetterphänomene die Menschen so beschäftigt haben, dass es im 14. Kapitel des Buches Jeremia so klingt, wie wir es von aktuellen Berichten aus dem globalen Weltsüden kennen: «Ganz Juda trauert, die Städte sterben, ihre Bewohner hocken klagend auf dem Boden. Die Reichen schicken ihre Diener zum Wasserholen, doch die finden keinen Tropfen mehr in den Zisternen … Auch die Bauern sind verzweifelt und verhüllen ihr Gesicht. Der Ackerboden ist ausgedörrt, weil kein Regen fällt.» (Jeremia 14,2 – 4)
Das Geschilderte macht zunächst einmal Angst und provoziert viele unbeantwortete Fragen: Werden wir die Klimakrise überhaupt in den Griff kriegen? Wie sind die Menschen zur Vernunft zu bringen? Macht mein persönliches Verhalten in Sachen Klimaschutz einen Unterschied? Angst kann lähmen, das kennen wir – oder aber auch zum Handeln bewegen.
«Wir brauchen ein kleines Quäntchen Furcht, um zum Handeln zu kommen», meint der Schweizer Jesuit Martin Föhn SJ in einem Handlungsimpuls. Um aus der Schockstarre hinauszugelangen, sei es nötig, ins Handeln zu kommen. Wir können unseren persönlichen CO2-Fussabdruck verkleinern: Es gibt ein paar entscheidende Hebel, die tatsächlich einen Unterschied machen: weniger heizen, weniger fliegen, weniger Fleisch essen. Die Klima-Gespräche (www.klimagespraeche. ch) von Fastenaktion und HEKS helfen Einzelpersonen, unterstützt von Gruppen dabei, ins Handeln zu kommen. Auch Kirchgemeinden können entscheidende Handlungsimpulse setzen: Die Gestaltung. der kirchlichen Gebäude und deren Umgebung etwa können eine ökologische Ausstrahlung haben. Kirchgemeinden verfügen oft über geeignete Gebäude für die Förderung von Seglern, Schwalben und Fledermäusen und über Grünflächen für Bäume und seltene und bedrohte Arten wie zum Beispiel Eidechsen. Damit fördern sie die Biodiversität. Der viel zu grosse «Footprint» kann in der Tat entmutigen. Deshalb wurde in den letzten Jahren parallel dazu der «Handprint» entwickelt. Jeden Finger verbinde ich mit einer Klimamassnahme, die ich mir in meinem Leben bereits zur Gewohnheit gemacht habe. So erwächst Hoffnung durch Handeln: durch mein persönliches Handeln und das Handeln unserer Kirchgemeinde.
Pfr. Daniel Wiederkehr